Mittwoch, 11. Dezember 2024
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Die Doppelstruktur der Organisation Feuerwehr

Das moderne Feuerlöschwesen kann mittlerweile auf eine über 150 jährige Geschichte zurückblicken. Ursprünglich wurden Freiwillige Feuerwehren als Vereine nach bürgerlichem Recht gegründet. Im Laufe der Zeit hat der Staat, hier vor allem die Kommunen, immer mehr Aufgaben übernommen. Dadurch ist eine Doppelstruktur entstanden, die sich ergänzt und kaum scharf trennen lässt. Grob gesagt ist die kommunale Feuerwehr für den Einsatzdienst verantwortlich, während der Feuerwehrverein den Rahmen stellt.

kommunale Feuerwehr

Dienstherr der kommunalen Feuerwehr ist der Bürgermeister der Stadt Altdorf. Vertreten wird er im Tagesgeschäft durch den Kommandanten.
Der Kommandant wird von den Feuerwehrdienstleistenden Mitgliedern gewählt und vom Stadtrat bestellt. Er ist für die Einsatzbereitschaft verantwortlich,
leitet die Einsätze und die Ausbildungen, ernennt Mannschafts- und Führungsdienstgrade und berät die Gemeinde bei Fragen des abwehrenden
Brandschutzes und des technischen Hilfsdienstes.

Die Stadt Altdorf selbst ist dafür verantwortlich im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit gemeindliche Feuerwehren aufzustellen, auszurüsten und zu unterhalten.
Sie hat Sorge dafür zu tragen dass Brand- und Explosionsgefahren beseitigt, Brände wirksam bekämpft werden sowie ausreichend technische Hilfe bei
Unglücksfällen oder Notständen im öffentlichen Interesse geleistet werden kann. Sie muss dazu für die nötige Infrastruktur, Geräte, Fahrzeuge, Ausbildungen etc. sorgen.

Der Brandschutz ist keine freiwillige, sondern eine Pflichtaufgabe der Gemeinde.

Sie nimmt damit den gleichen Stellenwert wie die Energie- und Wasserversorgung, die Abwasserbeseitigung, die Müllentsorgung, der Bau und Erhalt von Gemeindestraßen, der Unterhalt von Kindergärten, Horten und Schulen etc. ein.


Feuerwehrverein

Der Feuerwehrverein übernimmt die Kameradschaftspflege, die im gesetzlichen Rahmen nicht vorgesehen ist und sorgt so dafür, dass die Freiwillige Feuerwehr effektiv arbeiten kann. Er übernimmt eine nicht abschließende Reihe von Aufgaben:

Gewinnen und Stellen der (potentiellen) Einsatzkräfte

  • Nachwuchsgewinnung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
  • Öffentlichkeitsarbeit und Werbung
  • Repräsentation der Feuerwehr bei Veranstaltungen

soziale Belange

  • Ausgleich für die unentgeltliche Arbeit der Feuerwehrfrauen und -männern
  • Kameradschaftspflege durch verschiedene Veranstaltungen
  • Unterhalt einer Alters- und Ehrenabteilung
  • Erhalt von Traditionen

Unterstützung im nichtdienstlichen Bereiche

  • Einrichtung von Gemeinschaftsräumen, Küche etc.
  • Medientechnik, Homepage
  • Förderung der Jugendfeuerwehr (Zeltlager, Jugendraum etc.)

Unterstützung der kommunalen Feuerwehr

  • Anschaffung nicht vorgeschriebener Ausrüstungsgegenstände
  • Verpflegung nach Einsätzen

Mitgliedsstruktur

Die Mitglieder der kommunalen Feuerwehr inklusive der Jugendfeuerwehr werden als aktive Mitglieder bezeichnet und bestreiten den Einsatzdienst. Dieser setzt sich zusammen aus Einsätzen im abwehrenden Brandschutz, dem technischen Hilfsdienst, Sicherheitswachen und Ausbildungsveranstaltungen.

Passives Mitglied wird man nach dem Ausscheiden aus dem Aktiven Dienst, nach mindestens 25 Jahren Dienstzeit und wenn man nicht aus dem Verein austritt. Passive Mitglieder haben den selben Anspruch auf Vergünstigungen des Vereins wie aktive Mitglieder. Dazu zählt das Recht zur Teilnahme an Veranstaltungen des Vereins mit Partner und den minderjährigen Kindern.

Vereinsmitglieder, die keine aktiven oder passiven Mitglieder sind, werden als Fördermitglieder bezeichnet. Diese unterstützen den Verein durch einen finanziellen und/oder personellen Beitrag. Ein Sonderfall der Fördermitglieder sind die Mitglieder der Kinderfeuerwehr.

Zum Ehrenmitglied kann ernannt werden, wer sich im Besonderen um den Feuerwehrverein oder die kommunale Feuerwehr verdient gemacht hat.

Zur Zeit hat der Verein rund 350 Mitglieder: 65 Aktive, 35 Passive, 4 Ehrenmitglieder, 19 Jugend- und 25 Kinderfeuerwehrler und über 200 Fördermitglieder.

MitgliederstruckturFinanzierung

Die kommunale Feuerwehr erhält ihre Mittel aus den Steuereinnahmen der Stadt Altdorf. Der Feuerwehrverein finanziert sich aus den Beiträgen der Mitglieder, Einnahmen verschiedener Veranstaltungen, der Vereinsförderung, und aus Geld- und Sachspenden.

Der Mindestmitgliedsbeitrag beträgt für Erwachsene 13 € und für Familien 20 € pro Jahr. Durchgeführte Veranstaltungen sind der Tag der offenen Tür und die Teilnahme am Weihnachtsmarkt. Zum Jahreswechsel erscheint der Jahresbericht der Freiwilligen Feuerwehr Altdorf, der kostenlos an alle Haushalte im Stadtgebiet und in Lenzenberg verteilt wird.

Der größte Teil der Einnahmen wird mit Spenden erzielt. Die Freiwillige Feuerwehr Altdorf e.V. ist vom Finanzamt als gemeinnütziger Verein anerkannt und kann für Geld- und Sachspenden Spendenquittungen ausstellen, die sich steuermindernd auswirken. Als ehrenamtliche Organisation ist die Freiwillige Feuerwehr auf die Spendenbereitschaft durch Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Auch durch deren Hilfe wird sie in die Lage versetzt, den Bürgern in allen Notfällen zu helfen.

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